Internationale Wochen gegen Rassismus

Engagement gegen Rassismus: Gemeinsam sind wir stark

Wir sind alle unterschiedlich, aber vor Gott sind gleich: Macht mit bei den Antirassismus-Tagen im Norden.
Wir sind alle unterschiedlich, aber vor Gott sind gleich: Macht mit bei den Antirassismus-Tagen im Norden. © Olga Cherniak, iStock

11. März 2024

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus laden in diesem Jahr bundesweit zu rund 4.000 Veranstaltungen ein. Auch bei uns im Norden gibt es zahlreiche Angebote, unter anderem von Kirchen, Kommunen und Sportvereinen.

Bis zum 24. März heißt das Motto  "Menschenrechte für Alle". Die Diakonie Schleswig-Holstein beteiligt sich mit einer Social-Media-Aktion, Bannern und einem Workshop an den Internationalen Wochen gegen Rassismus, die bis 24. März stattfinden.

Diakonie stemmt sich gegen Kriminalisierung von Geflüchteten

Anmeldungen erfolgen per Mail an bastian@diakonie-sh.de oder über den Veranstaltungskalender auf www.diakonie-sh.de.

Der Workshop zum Thema „Internationale Menschenrechte – wie wehre ich mich gegen die Verletzung meiner Menschenrechte?“, zu dem die Diakonie gemeinsam mit dem Haus der Vielfalt in Kiel einlädt, findet am Dienstag, 19. März, im Pop-up Pavillon am Alten Markt 17 in Kiel statt.

Joschka Peters-Wunnenberg vom Diakonischen Werk werde in dem Vortrag einschlägige Thesen aus der politischen Debatte zur Migration aufgreifen und aus menschenrechtlicher Sicht beleuchten, informierte die Diakonie. Es gehe beispielsweise um die Fragen, wie Abweisungen an den Grenzen, die Kriminalisierung von Migration oder die Darstellung von Sozialleistungen als Pull-Faktor mit den internationalen Menschenrechten vereinbar sind.

Sichtbar gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus

Die Diakonie Schleswig-Holstein stellt sich nach eigenen Angaben „eindeutig und sichtbar gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus“. Diakonievorstand und Landespastor Heiko Naß erklärte:

Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus sind Gift für unsere Gesellschaft. Vielfalt hingegen ist das beste Rezept für ein gutes Miteinander.

In den diakonischen Einrichtungen im Land arbeiteten Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Religion zusammen, mit dem gemeinsamen Ziel, Menschen in Armut, Kranke, Kinder und Jugendliche, Familien oder Menschen mit Behinderung zu unterstützen und zu begleiten, sagte Naß. 

Engagement gegen Rechtsextremismus

Mit Workshops, Theateraufführungen, Kunstprojekten und Gesprächsrunden beteiligt sich Mecklenburg-Vorpommern an den internationalen Wochen gegen Rassismus. Die Veranstaltungen sollen sich kritisch mit Themen wie Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus auseinandersetzen, wie das Landessozialministerium in Schwerin mitteilte. Auch die Sportvereine im Land engagieren sich, in Greifswald etwa unter dem Motto „Sport Verein(t)“.

Den Internationalen Wochen gegen Rassismus kämen in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, erklärte die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael. Vor allem „die menschenverachtenden, ausländerfeindlichen und rassistischen Abschiebungsfantasien von Vertretern der AfD“ zeigten, dass Rassismus weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem sei.

Es sei ermutigend, dass bundesweit eine Protestbewegung mit Signalwirkung entstanden sei, die auch in MV ausgesprochen präsent sei. Jana Michael:

Nun gilt es, diese Haltung auch fernab der Demonstrationen regelmäßig laut und deutlich zu zeigen.

Dazu gehöre, sich über Formen von Rassismus zu informieren und mit Betroffenen in den Austausch zu treten.

Diakonie und Kreissportbund setzen starkes Zeichen

In Stralsund sind unter anderem ein Frauen-Kreativworkshop „Ramadan neu entdecken“ für mehr Toleranz (13. März, 10 bis 13 Uhr, Verein DaMigra), zwei Performances „Nie wieder ist jetzt“ der Theaterkurse der Jugendkunstschule Vorpommern-Rügen (21. März, 17 und 18.15 Uhr) sowie ein Volleyballturnier „Sport statt Gewalt“ des Kreisdiakonischen Werks Stralsund in Kooperation mit dem Kreissportbund Vorpommern-Rügen (22. März, 21 Uhr) geplant.

Nähere Informationen sind auf stiftung-gegen-rassismus.de zu finden.

Wie rassistisch bin ich selbst? 

In Lübeck finden die Antirassistischen Kulturtage unter dem Motto „Menschenrechte für Alle“  noch bis zum 25. März statt. Es handelt sich um eine Reihe innerhalb der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Das Programmheft ist unter www.luebeck.de/arkt abrufbar.

Vorgestellt wird darin etwa auch ein kostenloser Online-Kurs, mit dem man sein eigenes Handeln anonym und unverbindlich auf unbewusst rassistisches Verhalten überprüfen kann.

Kirche für alle!? – Vortrag und Diskussion

Weitere Termine sind hier zu finden: vernetztgegenrechts.hamburg

Auch in Hamburg finden im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 zahlreiche Veranstaltungen in den verschiedenen Bezirken statt. 

„Kirche für Alle!? – Rassismus … und was habe ich damit zu tun?“, fragt Pastorin Daniela Konrädi am 25. März ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Bonifatius, Am Weiher 29, in Hamburg Eimsbüttel.

In ihrem Vortrag mit anschließendem Gespräch geht es um Fragen wie: Bin ich in rassistische Systeme verwickelt und wie? Wie bilden sich rassistische Ressentiments? Wie stellt sich Rassismus in kirchlichen Strukturen dar? Die Veranstaltung ist gratis. Veranstalter ist die youngcaritas Hamburg.

Hintergrund und Termine

Die UN-Wochen unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ laufen bis zum 24. März. Im vergangenen Jahr habe es rund 2.300 Veranstaltungen in Deutschland gegeben.

Ab 14. März beginnen religiöse Feiern, an denen sich neun Religionsgemeinschaften beteiligen. Besonders aktiv seien Moscheegemeinden mit etwa 1.800 Freitagsgebeten mit Bezug zu den UN-Wochen.

Zentrale Feiern finden in Hannover statt und beginnen mit einem Gespräch im Tibetzentrum, einem interreligiösen Fastenbrechen im Haus der Religionen, einem Freitagsgebet in der Ditib-Moschee und einer Zeremonie der Aleviten.

Der zentrale Gottesdienst findet am 17. März um 10 Uhr in der evangelischen Marktkirche in Hannover mit jüdischen und muslimischen Ansprachen statt.

Am 16. März gibt es sportliche Aktivitäten rund um den Aktionstag „#BewegtGegenRassismus“. Dazu rufen die Sportverbände Deutscher Fußball-Bund, DFL-Stiftung, Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund und „Pink gegen Rassismus“ auf.