Interkulturelle Kirche

Bischöfin Fehrs: Kirche muss ein Ort des Vertrauens und Schutzes für alle werden

An fünf verschiedenen Thementischen wurde mit spannenden Expert:innen über Chancen und Hürden auf dem Weg zu einer interkulturell offenen Kirche diskutiert. Von links nach rechts: Pastor Sönke Lorberg-Fehring, Beauftragter für Christlich-Muslimischen Dialog, Pastor Peter Mansary, Seelsorger, Pastor Andreas Holzbauer und Pastorin Reingard Wollmann-Braun, beide Martin-Luther-Kirche Hamburg-Steilshoop, Pastor Felix Boat, Internationaler Kirchenkonvent, Nicolas Moumouni, Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung, Nathaly Kurtz, Antirassismustrainerin und Theologiestudentin, Pastor Prince Ossai-Okeke, Referent für Internationale Gemeinden, Pastorin Julia Karera-Hirth, Kirchengemeinde Hamburg-Blankenese, Pastorin Ellen Lomborgia, Internationaler Kirchenkonvent, Maike Lindenberg, Referentin für Dekolonialisierung, Sina Balke-Juhn, Evangelische Medienakademie, Sarah Ntondele, Theologie-Studentin/Decolonize Theology.
An fünf verschiedenen Thementischen wurde mit spannenden Expert:innen über Chancen und Hürden auf dem Weg zu einer interkulturell offenen Kirche diskutiert. Von links nach rechts: Pastor Sönke Lorberg-Fehring, Beauftragter für Christlich-Muslimischen Dialog, Pastor Peter Mansary, Seelsorger, Pastor Andreas Holzbauer und Pastorin Reingard Wollmann-Braun, beide Martin-Luther-Kirche Hamburg-Steilshoop, Pastor Felix Boat, Internationaler Kirchenkonvent, Nicolas Moumouni, Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung, Nathaly Kurtz, Antirassismustrainerin und Theologiestudentin, Pastor Prince Ossai-Okeke, Referent für Internationale Gemeinden, Pastorin Julia Karera-Hirth, Kirchengemeinde Hamburg-Blankenese, Pastorin Ellen Lomborgia, Internationaler Kirchenkonvent, Maike Lindenberg, Referentin für Dekolonialisierung, Sina Balke-Juhn, Evangelische Medienakademie, Sarah Ntondele, Theologie-Studentin/Decolonize Theology. © Claudia Ebeling

22. September 2023 von Claudia Ebeling

Bischöfin Kirsten Fehrs hat auf einem Fachtag zurm Thema „Interkulturalität und Kirche – Chancen erkennen, Herausforderungen bewältigen“ ein Grußwort gesprochen. Sie mahnte, dass Kirche ein Ort des Vertrauens und des Schutzes sein sollte.

Hamburg/Lübeck (ce) – Kirche sollte sich nach den Worten von Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), solidarisch zeigen mit all jenen, die aufgrund ihrer Kultur, ihrer Identität oder ihrer Sexualität Diskriminierung erfahren, ganz im Sinne der „safer spaces“.

Dies betonte sie am Freitag (22. 9.) in Lübeck auf einem Fachtag des neuen Referates für Interkulturelle Kirchenentwicklung der Nordkirche. „Unser Ziel muss eine akzeptierte Vielfalt in einer pluralen Gesellschaft sein, eine Gemeinschaft des Lebens und Glaubens, in der Menschen mit internationaler Geschichte und Erfahrung gleichberechtigt teilhaben und in unserer Kirche repräsentiert sind, eben als neue Einheit der Vielfalt in Christus“, sagte sie weiter.

Der Fachtag „Interkulturalität und Kirche – Chancen erkennen, Herausforderungen bewältigen“ diente dazu, Mitarbeitende der Nordkirche für die Notwendigkeit kultureller und ethnischer Vielfalt in ihren Reihen zu sensibilisieren. „Der Umgang mit Interkulturalität wird entscheidend sein für die Zukunft unserer Kirche und ihre Relevanz in der Gesellschaft“, erläuterte Nicolas Moumouni, Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung.

Historische Narrative reflektieren

Unter anderem gehe es darum, historisch gewachsene Narrative der Kirche zum Thema Einwanderung und Mission kritisch zu reflektieren. Wichtig sei hierbei, eine rassismuskritische Kirche zu leben. „Kirche hat immer wieder durch Verlautbarungen und Erklärungen Flagge gegen Rassismus gezeigt, wenn es zu Spannungen, Hass und Gewalt in der Gesellschaft kam. Aber was ist mit dem Rassismus aus und in den eigenen Reihen?“, fragte Nicolas Moumouni.

Bischöfin Fehrs: Haben uns auf den Weg gemacht

Bischöfin Fehrs hierzu: „Wir haben uns auf den Weg gemacht, uns selbst zu hinterfragen. Gibt oder gab es in unserer Kirche Rassismus – wie ungewollt und verdeckt auch immer? Wie haben wir selbst zu Kolonialismus und Rassismus beigetragen? Welche Möglichkeit haben wir heute, in den gesellschaftlichen Diskussionen eine Position zu übernehmen, die wirklich Gerechtigkeit und Menschenwürde in den Mittelpunkt rückt?“

Nach einem Impulsvortrag von Prof. Narku Laing, Professor für Sozialwissenschaften und Rassismusforschung an der Evangelischen Hochschule Bochum, zum Thema „Wie kann eine vielfältige Kirche gelingen? Kulturelle und ethnische Vielfalt gestalten“, wurden zur Vertiefung des Themas unterschiedliche Workshops angeboten.

Sie griffen Themen des im Januar 2022 von der Kirchenleitung beschlossenen Gesamtkonzeptes für den Prozess der Interkulturellen Öffnung in der Nordkirche auf: „Rassismuskritisch Kirche sein“, „Dekolonialer Blick auf Kirche“, Chancen der Zusammenarbeit mit internationalen Gemeinden, Rassismus in der Seelsorge und „Interkulturelle Gemeindearbeit“.

Nicolas Moumouni betonte im Vorfeld der Veranstaltung: „Bei diesen Themen kann sich jede:r einbringen und Impulse für die eigenen Arbeit vor Ort mitnehmen.“