Personalie

Neuer Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung in der Nordkirche

Im Januar 2023 hat Nicolas Moumouni sein Amt als Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung angetreten. Seine Stelle ist Teil des Gesamtkonzeptes der Nordkirche, eine offene Kirche für alle Menschen zu sein.
Im Januar 2023 hat Nicolas Moumouni sein Amt als Referent für Interkulturelle Kirchenentwicklung angetreten. Seine Stelle ist Teil des Gesamtkonzeptes der Nordkirche, eine offene Kirche für alle Menschen zu sein.© privat

10. Februar 2023 von Claudia Ebeling

Nicolas Moumouni ist neuer Referent für interkulturelle Kirchenentwicklung in der Nordkirche. Seine Aufgabe ist es, die Nordkirche zu einer offenen Kirche für alle Menschen, unabhängig von ihrer Sprache, Kultur, ihrer Herkunft oder religiösen Tradition, zu führen.

Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten vielfältig geworden: Zahlreiche Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen, Religionen und Traditionen leben hier.

Kirchenleitung hat Konzept verabschiedet

Die Kirchenleitung der Nordkirche hat als Antwort auf diese Entwicklung im Januar 2022 in Konzept zur Interkulturellen Öffnung verabschiedet. Denn: Eine Teilung der Kirche nach Sprachen, Kulturen, Ethnien oder Nationalitäten soll es nach unserer Überzeugung nicht geben.

Damit sie alle eins seien. Wie Du, Vater in mir bist und ich in Dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass Du mich gesandt hast. Johannes 17, 21.

Die Nordkirche möchte eine Kirche werden, die allen Menschen Beheimatung und Geborgenheit ermöglicht, Verankerung und Identität, und zugleich weltoffen und plural erscheint. Unterschiede und Differenzen soll dabei anerkannt und auch wertgeschätzt werden.

Biblische Geschichten sind Vorbild

Diese Vision gründet sich auf dem respektvollen Umgang miteinander, der uns in biblischen Geschichten, Traditionen und Aussagen begegnet:

Beispielsweise, so führt Nicolas Moumouni an, empfing König Salomo mit großer Anerkennung und Respekt die Königin von Saba. Beide begegneten sich auf Augenhöhe, tauschten neuste Erkenntnisse aus und hörten einander bewundernd zu. Dabei waren die Beziehung und die Begegnung wichtig. 

"... Und als sie zu Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie sich vorgenommen hatte. Und der König gab ihr Antwort auf alles, was sie fragte..." 2. Buch der Chronik, 9

Lesetipp: "Warum ist Jesus weiß geworden"

Von Anfang an war die Kirche für alle Menschen gedacht. Trotzdem gibt es in ihr rassistische Strukturen, die weißen Menschen oft gar nicht auffallen. Sarah Vecera macht auf diese Strukturen aufmerksam und erklärt, wie jeder und jede etwas dagegen tun kann.

Die Theologin und Aurtorin Sarah Vecera, die nach Aussage von Nicolas Moumouni grundlegende Studien zum Thema "Kirche und Rassismus" veröffenlicht hat, schreibt in ihrem Buch "Warum ist Jesus weiß geworden - Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus": "Wir alle wollen doch eine Kirche gestalten, in der alle gleichermaßen willkommen sind und gehört und gesehen werden."

Nicolas Moumouni wird mit seiner Aufgabe das verabschiedete Konzept koordinieren und für dessen Umsetzung Voraussetzungen schaffen. Er soll bestehende Strukturen stärken, neue Netzwerke auch mit nicht-kirchlirchen Akteur:innen aufbauen und Räume für neue Ideen eröffnen.

Zur Person:

Nicolas Moumouni war lange im Diakonischen Werk Hamburg in diversen Funktionen sowohl im Hilfswerk als auch im Landesverband tätig. Er hat lange in der Migrationsberatung für eine gelebte Willkommenskultur für zugewanderte Menschen gesorgt.

Gemeinsam mit Kolleg:innen aus der Diakonie Schleswig-Holstein hat er das Modell-Projekt „Dialog(t)räume“ koordiniert und verschiedene Dialogformate sowohl auf ländlichen als auch auf städtischen Gebieten erprobt. 

Zuletzt war er als Referent für Migration, Flucht und Interkulturelle Arbeit in verschiedenen Gremien und Netzwerken aktiv, um die Interessen diakonischer Träger regional und überregional zu vertreten.

Bestehendes stärken und Neues wagen

Einige Initiativen und Netzwerke existieren bereits, in der die Vision einer interkulturellen Kirche gelebt wird. In allen drei Sprengeln gibt es darüberhinaus Gemeinden, die sich für Christ:innen verschiedener Kulturen und Traditionen geöffnet haben und gemeinsam ihre Arbeit gestalten.

Interkulturelle Kirchenentwicklung ist so Nicolas Moumouni „ein Wechselspiel zwischen Horizonterweiterung durch Kompetenzerweiterung und praktischer Gemeindeentwicklung im Hinblick auf den Umgang mit der immer weiter zunehmenden Vielfalt in der Einwanderungsgesellschaft“. 

Aus der Bibel:

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist. Epheser 19, 20-21

 ... und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Apostelgeschichte 2, 4