DEPT 2024

"Mittenmang": Posaunentag in Hamburg endet mit musikalischem Gottesdienst

Der Deutsche Evangelische Posaunentag (DEPT) 2024 in Hamburg ist am Sonntag (05.05.2024) mit einem Gottesdienst zu Ende gegangen.
Der Deutsche Evangelische Posaunentag (DEPT) 2024 in Hamburg ist am Sonntag (05.05.2024) mit einem Gottesdienst zu Ende gegangen. © epd-bild/Stephan Wallocha
Nach drei stimmungsvollen Tagen stellte der Gottesdienst auf der Festwiese des Hamburger Stadtparks den Schlussakkord des Posaunentags dar. 22.000 Menschen feierten ein letztes Mal gemeinsam unter freiem Himmel.
Nach drei stimmungsvollen Tagen stellte der Gottesdienst auf der Festwiese des Hamburger Stadtparks den Schlussakkord des Posaunentags dar. 22.000 Menschen feierten ein letztes Mal gemeinsam unter freiem Himmel.© Melanie Köhne

06. Mai 2024

Mit einem Gottesdienst im Stadtpark ist am Sonntag der Deutsche Evangelische Posaunentag (DEPT) 2024 in Hamburg zu Ende gegangen. Rund 17.000 Blechblasbegeisterte hatten sich auf der Wiese am Stadtparksee versammelt.

Der Posaunentag habe Hamburg „eingetaucht in ein Klangmeer des Glaubens“, sagte Kirsten Fehrs, Bischöfin im Nordkirchen-Sprengel Hamburg und Lübeck sowie amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, in ihrer Predigt. Sie sei froh, dass es in diesen Zeiten eine solch große und vielfältige Gemeinschaft der Friedenssehnsüchtigen und Hoffnungsmutigen gebe.

Mit Musik Herzen bewegt und Seelen erreicht

„Ihr habt mit Eurer Musik Herzen bewegt, ja die aufgewühlten Seelen der Menschen erreicht“, betonte Fehrs. Dieser gute Ton der Freundschaft und des Zusammenhalts sei inmitten all der Friedlosigkeiten und Gewaltattacken auch auf deutschen Straßen dringend nötig, sagte die Bischöfin angesichts der jüngsten Angriffe auf Politiker und Wahlhelferinnen. „So nötig sind sie jetzt, die Hoffnungstrompeten und Friedensposaunen von Hamburg bis nach Jericho!“

Gott war „mittenmang“

Fehrs dankte dem Organisatorenteam um Peter Schulze, Daniel Rau und Henrike Hartmann: „Unsere Posaunenengel.“ Und Gott sei überall „mittenmang“ gewesen, getreu dem Motto des DEPT 2024.

Auch die Organisatoren zeigten sich zufrieden. „Hamburg kann Posaunentag“, sagte Peter Schulze. Von der Eröffnung auf der Moorweide in der Hamburger Innenstadt am Freitag (3. Mai) sowie über rund 200 thematische Veranstaltungen, Konzerte und Aktionen, darunter die Serenade an den Landungsbrücken, „das wird für Hamburg unvergesslich bleiben“, sagte Schulze.

Auf dem Programm standen mehr als 200 Konzerte und thematische Veranstaltungen mit verschiedenen Bläserchören. Eröffnet wurde der Posaunentag mit einem großen Open-Air-Gottesdienst, bei dem die Präses der EKD-Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich, sprach. Posaunenchöre seien nicht nur Musikgruppen, sondern auch Gemeinde, sagte Heinrich in ihrem Grußwort. Solche Chöre seien Orte, an denen Glauben gelebt werde.

Kirchenmusik berührt

„Unsere Kirchenmusik ist einer der größten Schätze. Egal ob der Kirche verbunden oder fern, selbst musizierend oder nur zuhörend, Kirchenmusik berührt“, sagte Heinrich zur Eröffnung.

Der Posaunentag spreche Menschen aus allen Generationen an, die in ihren Kirchengemeinden einen wichtigen Dienst leisteten und Woche für Woche viele tausend Gottesdienste mit Bläserklängen mitgestalteten, sagte der Vorsitzende des Vereins „Evangelischer Posaunendienst in Deutschland“ und ehemalige Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich.

Seit 2008 treffen sich alle acht Jahre die Posaunenchöre zum Deutschen Evangelischen Posaunentag, um gemeinsam zu spielen, Neues einzustudieren und die jungen Bläser für dieses besondere musikalische Genre zu begeistern, hieß es.

In Hamburg hat nach Leipzig und Dresden der Posaunentag zum dritten Mal stattgefunden. Der Ort für den nächsten Posaunentag in acht Jahren steht nach Angaben von Peter Schulze noch nicht fest.

Geschichte der Posaunenchöre

Posaunenchöre stellen bis heute eine tragende Säule der evangelischen Kirchenmusik dar. Die modernen Posaunenchöre haben ihren Ursprung laut dem Evangelischen Posaunendienst in Deutschland im Pietismus und in der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert. Erstmals erwähnt wurde ein Posaunenchor demnach 1731 in der Herrnhuter Brüdergemeinde in der Oberlausitz. In über 6.500 Ensembles musizieren in Deutschland mehr als 100.000 Menschen. Die Deutsche Kommission der Unesco nahm Posaunenchöre 2016 in das Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe auf.