Konfirmation

Bunte Konfizeit: Stärkung für das Leben

Der Begriff „Konfirmation“ leitet sich vom lateinischen confirmatio ab und bedeutet so viel wie „Befestigung“, „Bekräftigung“ oder „Bestätigung“. Er bezeichnet einen feierlichen Gottesdienst, bei dem die Konfirmandinnen und Konfirmanden öffentlich ihren christlichen Glauben bekennen. (Im Bild: Jugendliche nach ihrer Konfirmation in Offenbach. Archiv 2023)
Der Begriff „Konfirmation“ leitet sich vom lateinischen confirmatio ab und bedeutet so viel wie „Befestigung“, „Bekräftigung“ oder „Bestätigung“. Er bezeichnet einen feierlichen Gottesdienst, bei dem die Konfirmandinnen und Konfirmanden öffentlich ihren christlichen Glauben bekennen. (Im Bild: Jugendliche nach ihrer Konfirmation in Offenbach. Archiv 2023)© epd-bild/Tim Wegner

16. April 2024 von Julia Krause, Simone Viere

Zumeist in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten lassen sich tausende Jugendliche konfirmieren, um „ja“ zu ihrem Glauben zu sagen. Davor stehen gemeinsame Freizeiten, Musik, kreatives Gestalten, Debatten und Spiele. Die Konfizeit ist bunt und hat vor allem ein Ziel: Sie soll Jugendliche stärken.

Ihre Sicht der Dinge zählt. Die Konfizeit bietet Gelegenheit, sich mit Gott, Glauben und ethischen Fragen auseinanderzusetzen und daran zu wachsen. Was möchte ich im Leben? Wie wichtig sind mir Gemeinschaft und Spiritualität? Und: Finde ich Halt im Glauben an Gott?

Damit diese Fragen möglichst im direkten Bezug zur Lebensrealität von Jugendlichen stehen, entwickelt Irmela Redhead, Beauftragte für Konfirmandenarbeit der Nordkirche, Impulse und Anregungen für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Ein Beispiel: „Vom Abheben und Abtauchen“ hieß eine Konfi-Nacht in der Kirche St. Georgen in Wismar. Sie lud dazu ein, einmal im Leben unter dem Altar und dem mit Regenschirmen bunt  geschmücktem Kirchgewölbe aufzuwachen. Ein Erlebnis, das vielen in Erinnerung bleiben wird.

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserem Onepager zum Hauptbereich Schule, Gemeinde- und Religionspädagogik

Ein anderes Projekt: Psalme sind voller Gefühle. Wer sie betet, drückt etwa Angst, Klage oder Dankbarkeit aus. Die biblische Sprache ist jedoch weit von der heutigen entfernt. Aber das kann man ändern und versuchen, mit den Konfis Psalme in Emojis zu übersetzen.

Was kommt nach der Konfizeit?

Wer sich nach der Konfizeit weiter in seiner Gemeinde engagieren will, für den bietet die Nordkirche eine Teamer:innen-Card an. Die Schulung bestärkt Jugendliche ab 14 Jahren, selbst aktiv zu werden. Eigeninitiative, Teamplay und Empathie erleben und lernen sind Teil der Schulung.

Wieso gibt es die Konfirmation?

Gehörst du zu Gott oder nicht? Eigentlich ist diese Frage schon mit der Taufe beantwortet. Dennoch lassen sich Jahr für Jahr viele tausend Jugendliche konfirmieren, um „ja“ zu ihrem Glauben zu sagen.

Schon gewusst?

Im Alter von 14 Jahren sind die Jugendlichen religionsmündig und erhalten damit alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche. 

Nach der Konfirmation sind die Mädchen und Jungen  zur selbstständigen Teilnahme am Abendmahl zugelassen, können Taufpaten werden und dürfen mit vollendetem 14. Lebensjahr das aktive Wahlrecht in der Kirche ausüben.

Sich zum Glauben bekennen

Sie bekennen sich in einem festlichen Gottesdienst zu ihrem Glauben und werden gesegnet. Wie dieses Ritual enstand weiß der Göttinger Theologie-Professor Wolfgang Reinbold. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) hat er beantwortet, wo die evangelische Konfirmation ihren Ursprung hat:

"Es entstand aus zwei Impulsen. Zum einen: In den Anfängen des Christentums wurden in der Regel Erwachsene getauft. Später setzte sich die Kindertaufe durch. Damit entstand ein theologisches und praktisches Problem: Kinder können sich noch nicht zum christlichen Glauben bekennen. Sie wissen nichts darüber und können zu ihrer Taufe noch nicht 'ja' sagen. Das holt die Konfirmation nach. Sie 'bekräftigt' - so die Bedeutung des ursprünglich lateinischen Wortes - die Taufe.

Nach der Konfirmation sind die Jugendlichen religionsmündig und vollwertige Mitglieder der Gemeinde. Wolfgang Reinbold

Der Theologe erläutert weiter: "Der zweite Impuls: Die Konfirmation, so wie wir sie heute kennen, wurde zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert in den evangelischen Kirchen üblich. Damals wussten viele Christen und Christinnen nicht viel über den Christglauben. Dem half man ab, indem man die Konfirmation mit einem ausführlichen Unterricht in Christentumskunde kombinierte. So entstand der Konfirmationsunterricht, die 'Konfer'“, wie er oft genannt wird."

Bibelspruch für das Leben

Konfirmandinnen und Konfirmanden suchen sich einen Bibelspruch aus, der sie fortan durchs Leben begleiten soll. Wie findet man den Spruch, der wirklich zu einem passt, gibt Reibold einen Tipp: "Heute ist das sehr bequem und digital: Man geht auf eine Internetseite wie konfispruch.de beantwortet zwei oder drei Fragen - und schon erhält man eine Auswahl geeigneter Bibelworte".